GEIB, Franz (1881 – 1939)

* 28.12.1881 † 23.3.1939

François Geib, genannt Franz alias Kluck war ein frühes Mitglied der zweiter Generation des AVL. Er war auch ein sehr aktiver Alter Herr (Ehemaliger). Uns ist ein interessantes Fotoalbum aus seinem Besitz überliefert.

Glattrasierter junger Mann, mit Anzug, rot-weiss-blauer Schärpe, Barrett und Brille.
François Geib alias Kluck im W.S. 1902-03

Leben

Franz Geib wurde am 28. Dezember 1881 in Echternach geboren, wuchs auch dort auf und besuchte ebenda zunächst das Echternacher Progymnasium1. Die Reifeprüfung legte dann 1901 in Diekirch ab. Funfact: Einer seiner Klassenkamaraden war der spätere Autor Norbert Jacques, der Erfinder der Figur des Dr. Mabuse (siehe unten).

Als Student in Aachen

Zum Wintersemester 1901 schrieb Franz sich dann an der Königlich Technischen Hochschule in Aachen für das damals eher ungewöhnliche Studium der Elektrotechnik ein. Er erhielt die Matrikelnummer 2003 und gab dabei an, in der Großkölnstrasse 8 Quartier bezogen zu haben2.
Er muss schnell Anschluss gefunden haben! Robert Flesch kannte er ja bereits vom Echternacher Progymnasium. Wie sehen ihn auf vielen Fotos, aus dem Album von Camille Keiffer, oft in Gesellschaft von Keiffer, Dondelinger, Prüssen, Wagener und Wagner, Raus und auch mit Jean Weiwers alias Fâss, einem Gründungsmitglied des AVL und späterer langjähriger Präsident des Altherrenvereins. Hervorheben möche ich das “Hammonia Bild” von 1902, weil von diesem eine Art Augenzeugenbericht vorliegt, auch wenn dieser erst 60 Jahre später geschrieben wurde. Dort hebt dieser hervor:

In Aachen fand ich unter meinen Luxemburger Kollegen den zukünftigen Nachwuchs der Arbedleitung: Aloyse Meyer, Arthur Kipgen, Léon Laval, Pierre Pelkes…

Dies galt dann auch für Kluck, für dessen spätere Karriere zumindest die beiden erstgenannten eine gewisse Rolle gespielt haben müssen.

Der Biername des Franz Geib war Kluck, also Glucke. In seiner Grabrede auf Kluck, hebt Charles Roger später dessen fürsorgliches Wesen hervor, der sich um jeden Aachener kümmerte…. Ob sich diese Charakterzug bereits als Student gezeigt hatte, und ihm daher den Spitznamen einbrachte?
Folgerichtig übernimmt Kluck auch Vereinsämter – Ein Foto zeigt ihn mit Schärpe. Es ist zwar auf das WS 1902/03 datiert, das heisst aber nur, dass Kluck es Comper in dem Semester schenkte, nicht aber dass er wirklich in dem Jahr war, wo er die Charge übernommen hatte. Wir halten das Datum aber für plausibel.


Wann genau Franz Geib seine Diplomhauptprüfung ablegt ist auch nicht ganz gesichert, denn sein Name steht nicht auf der Liste Roth; wir vermuten 1905.

Berufsleben

Franz scheint sein Berufsleben zunächst ausserhalb des Luxemburger Landes begonnen zu haben, denn als er 1910 Josephine Scholtes, die Tochter eines Hoteliers und wie er aus Echternach, bekannt gibt, steht in seiner Heiratsanzeige, dass er “ingénieur à Saarbruck” wäre3. Auch finden wir seinen Namen nicht auf den Listen des Luxemburger Ingenieur und Industriellenvereins, in dem er später wohl bekannt sein wird. Dies könnte seine Erklärung darin finden, dass er zu dem Zeitpunkt gar nicht im Lande weilt, und vielleicht erst nach dem ersten Weltkrieg nach Luxemburg zurückkehrt.
Zumindest nimmt seine Karriere in den 1920ern ziemlich Fahrt auf, als Gesellschafter und Aufsichtsratsmitglied des Gas- und Elektrizitätswerk der Südgemeinden wird4.
Zusammen mit einem anderen Alten Aachener, Jules Arendt, gründet er eine weitere Firma, eine Art Ingenieurbüro.5

Als Alter Herr


Nach allem was wir wissen, war Franz Geib ein aussergewöhnlich engagierter “Alter Herr”. Wir sehen seinen charakteristischen Kopf, dem früh die Haare ausgingen, auf vielen Bildern aus der Zeit nach seinem Studium, oft in Begleitung seines Geschäftspartners Jules Arendt, der die gleiche Leidenschaft teilte. Es verband sie wohl nicht nur geschäftliche Interessen.

Einzelnachweise

Anzeigen mit familiärem Bezug

Seine Heiratsanzeige

Mariages. In: L’indépendance luxembourgeoise, 36. Jg., nº 252 (09.09.1910), p. 3.
[Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/b9d5bm/pages/3/articles/DTL201]

Mariages
Du 3 septembre:
Joseph Faber, tailleur, avec Catherine-Jeanne Lenourichel;
Bernard Ottelé, ouvrier pensionné d’usine, avec Joséphine Jung; Joseph Beffort, menuisier, avec Marguerite Kieffer;
Michel Barthelemy, tailleur, avec Madeleine Meier;
Joseph-Auguste Fröhlich, chauffeur, avec Anne Gaascht;
Michel Nies, agent des postes à Dippach, avec Elise Thoss.
Du 7: Jacques-François Geib, ingénieur à Saarbruck, avec Joséphine Scholtes.
Du 8: Charles Frédéric Schaefer, vigneron à Guntersblum, avec Marie-Joséphine Fassbinder,

Todesanzeige für den Schwiegervater

Avis Mort. 7 Page 8. In: Luxemburger Wort, 1927. Jg., nº 218 & 219 (06.08.1927), p. 8.
[Digitised by the National Library of Luxembourg,https://persist.lu/ark:70795/hq816t/pages/8/articles/DTL440]

Avis mortuaire

  • Madame Constant Scholtes, née Marie Hilgert;
  • Monsieur Cosy Scholtes;
  • Le docteur et Madame Guillaume Scholtes et leurs fils;
  • Monsieur et Madame Charles Scholtes et leurs enfants;
  • Monsieur et Madame Henri Scholtes;
  • Monsieur et Madame Eugène Scholtes et leurs enfants;
  • Monsieur et Madame Hans Scholtes et leurs enfants;
  • Monsieur François Geib et Madame, née Fina Scholtes et leur fils;
  • Mademoiselle Dora Scholtes;
  • Monsieur et Madame Waldy Scholtes et leur fils;
  • Madame Vve Paul Scholtes et ses enfants;
  • Monsieur et Madame René Mattes et leur Mlle;

les familles Scholtes et Hilgert ont la profonde douleur de faire part de la perte irréparable qu’ils viennent d’éprouvé, par la mort de
Monsieur Constant Scholtes
hôtelier
leur bien-aimé et regretté époux, père, frère, beau-frère, oncle et cousin, pieusement décédé à Echternach, le 4 août, à l’âge de 49 ans. Muni des secours de notre Mère la sainte Eglise.
L’enterrement aura lieu à Echternach, le samedi 6 août, à 4 heures de l’après-midi.
— Le convoi funèbre partira de la maison mortuaire, Grand-Hôtel Belle-Vue.
Le service funèbre ( avec laudes) sera célébré en la Basilique d’Echternach, le même jour, 10 3/4 heures du matin.
Echternach, Eich, Luxembourg, Francfort s/M., Esch-sur-Alzette, Basse-Yutz, le 4 août 1927.
9384 Cet avis tient lieu de lettre de faire part.

Zum Berufsleben

Verwaltungsratsmitglied beim Escher Elektrizitätswerk

Handel und Industrie.. In: Escher Tageblatt, 1923. Jg., nº 73 (28.03.1923), p. 3.
[Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/v0b3jf/pages/3/articles/DTL54]

Handel und Industrie.
Geschäftsgründung. Unter der Firma Compagnie Générale pour le gaz et l’electricité (-sic-),. Sitz Esch-Alzette, ist eine neue anonyme Gesellschaft gegründet worden, die sich mit der Produktion sowie mit dem An- und Verkauf von Gas und Elektrizität und jeder anderen Art Beleuchtung und dergleichen befaßt. Das Kapital beträgt 5 Millionen Franken 5000 Aktien à 1000 Franken. Die “Thüringer Gesellschaft” bringt in die neue Gesellschaft verschiedene zu Esch und Differdingen gelegene Immöbel und Installationen ein, desgleichen ihre sämtlichen Konzessionsverträge mit den Gemeinden Esch, Schifflingen, Sassenheim, Petingen und Niederkerschen, wogegen ihr 4800 Aktien zugeteilt werden. Die übrigen Aktien wurden von folgenden Herren erworben: Hans Weigel, Direktor der “Thüringer Gesellschaft”, Leipzig; Aloys Meyer, Generaldirektor der Arbed zu Luxemburg; Gust. Sinner, Industrielle Zu Luxemburg; Eug. Elter. Kaufmann zu Luxemburg; Heinr. Kayser, Direktor zu Esch-Alz.; Alfred Lacroix, Advokat zu Luxemburg; Paul Würth, Industrielle zu Luxemburg und Franz Geib , Ingenieur zu Luxemburg, je 25 Aktien. Zu Mitgliedern des Verwaltungsrates wurden die HH. Meyer, Weigel, Elter, Sinner, Kayser und Lacroix, Zu Aufsichtskommissaren die HH Würth und Geib sowie J.P. Schmit, Advokat zu Luxemburg, ernannt.

Gründung seiner Firma mit Arendt

Technisches Buro.. In: Luxemburger Wort, 1921. Jg., nº 97 (27.04.1921), p. 2.
[Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/9d4srn/pages/2/articles/DTL53]

Unter der Firma Jules Arendt u. Cie. haben die HH. Jules Arendt, Ingenieur zu Eich und Franz Geib, Ingenieur zu Luxemburg, eine Gesellschaft für industrielle Vertretungen usw. gegründet. Das Gesellschaftkapital beträgt 20.000 Fr.

Ein kritischer Bericht 1932

Im Zeichen der Krisis.. In: Escher Tageblatt, 1932. Jg., nº 128 (04.06.1932), p. 5.
[Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/28vdrm/pages/5/articles/DTL95]

Im Zeichen der Krisis.
Es ist ein unendlich trauriges Thema, über deren Dinge man sich Tage lang beklagen könnte. Wie viele Millionen und Abermillionen geplagter Menschen, aus allen Ständen und Lebenslagen, sprechen heute das Wort “Krisis” mit tiefen Seufzern aus? Wie viele Millionen Menschen, die ehedem vermeinten ihre eigenen Herren zu sein und ihre Ketten begraben glaubten, müssen sich heute, angesichts des wirtschaftlichen Chaos in pharaonischer Dienstbarkeit beugen? Die Arbeiter, denen der Lebenserwerb noch nicht ganz genommen, sind auf Hungerration gesetzt; die Jugend mit ihren bunten Träumen und Hoffnungen liegt auf der Straße; vielen Mittelständlern klingt täglich und stündlich das Wort “Falliment” ins Ohr; die Angestellten schreien nach Arbeit und Klammern sich in ihrer Not an eine unbewegliche Regierung, damit diese gesetzliche Bestimmungen über den Kumul erlasse.
Und in dieser Unordnung und Verwirrung die in der Welt herrschen, gehen einige Wenige auf dem weiten Feld des fünf- und sechsfachen Erwerbes, andere auf dem Schleichwege der niederträchtigen, knechtigen Schmeichelei und wieder andere auf dem Wege der heuchlerischen Betrüger. Was in dieser Beziehung in unserm Lande möglich ist, was die Herren der Wirtschaft in ihrem Verhältnis zu den staatlichen und städtischen Gewalten sich leisten dürfen, das muß hier festgenagelt werden. Als nach dem Kriege sämtliche deutschen Hüttenwerke Luxemburg unter den Hammer kamen, wurde auch die Thüringer Gasinteressen in Luxemburg, laut einem Gründungsakt vom 9. März 1923, in eine luxemburgische Gesellschaft mit Sitz in Esch-Alzette umgebildet. Die Thüringer Gasgesellschaft brachte in das neue Konsortium ihre sämtlichen Immobilien u. Apparaturen ein. Das Gesellschaftskapital wurde auf 5000 Aktien von je 1000 Franken d.h. auf 5 Millionen festgesetzt. Von diesem Aktienkapital erhielten:

Die Thüringer Gasgesellschaft .4800 Aktien zu 1000 Fr. = 4.5OO.OOO Fr.
Hans Weigel, Direktor der Th. G. G. 25 25.000
Aloyse Meyer, General-Direktor “Arbed” 25 25.000
Gustav Sinner, Industrieller 25 23.000
Eugene Elter 25 25.000
Henri Kayser, Direktor der Gasg. 25 25.000
Alfred Lacroix, Rechhanwalt 25 25.000
Paul Würth, Industrieller 25 25.000
Franz Geib , Ingenieur 25 25.000
Total. 5000 5.000.000

Die fünf ersten Herren bildeten den Verwaltungsrat und die drei letzten den Aufsichtsrat. Herr Aloyse Meyer wurde zum Präsidenten gewählt.
Verdient hat jedes Verwaltungsratsmitglied:

Im Geschäftsjahr an Tantiem an Dividend Total
1923 10.100 2500 12.600 Fr.
1924 15.155 3000 18.155 ”
1925 15.134 3000 18.134 ”
1926 22.650 3750 26.400 ”
1927 35.258 5000 40.258 ”
1928 40.160 5500 45.660 ”
1929 41.746 5500 47.246 ”
1930 45.742 6000 51.742 ”
1931 45.942 6000 51.942 ”

In den neun Geschäftsjahren bei einer Kapitaleinlage von 25 000 Fr. 312.137 Franken was einer mittleren Verzinsung von 138.7 Prozent gleichkommt.
Nach Art. 12 des Gründungsaktes, können die V.R. Mitglieder der Escher Gasgesellschaft, außer den in Art. 32 vorgesehenen Tantiemen, noch Reiseentschädigungen, Aufenthaltskosten und andere Entschädigungen beziehen, die durch die Generalversammlung der Aktionäre festgesetzt werden.
Durch die Mitwirkung der schwarz-blauen Majorität im Escher Stadtrat, der Herren Theves & Co., war es möglich, daß Herr General-Direktor Aloyse Meyer und Konsorten, ein jeder für sich im Kumul, in den Jahren 1930 und 1931, über 100.000 Fr. einstecken konnte. Während die Löhne der Arbeiter und Angestellten bei der “Arbed” durch das Fallen der Indexziffer abgebaut werden konnten, ist es Hrn. Aloyse Meyer gelungen, sich zu seinem Millioneneinkommen noch seine Nebenbezüge erhöhen Zu lassen. Um dies zu ermöglichen, wurden die Löhne der Arbeiter und Angestellten des sicher Gaswerkes ebenfalls abgebaut, und zwar so, daß die Löhne um 10 Prozent vermindert sind. Dazu sind die Sonntagsschichten fast gänzlich in Wegfall gekommen und soweit dieselben unumgänglich sind, werden sie nur mehr mit 40 statt 60 Prozent majoriert. So wird in unserm Lande ein Spiel sondergleichen auf Kosten der Gaskonsumenten gespielt. Die Satelliten der “Arbed” betreiben im Escher Stadtrat eine Politik von beispiellosem Zynismus und enthüllen immer deutlicher, daß für sie die Interessen der Escher Bürger nicht mehr sind, als ein Stein auf dem Schachbrett der Geldmagnaten. J. Sch.

Zu seiner Schulzeit

Am Echternacher Progymnasium

Sans titre. In: L’indépendance luxembourgeoise, 27. Jg., nº 217/218 (06.08.1898), p. 3.
[Digitised by the National Library of Luxembourg,https://persist.lu/ark:70795/ds7gjw/pages/3/articles/DTL84]

Echternach . — 13 élèves sur 14 (le 14ième a été ajourné) ont subi l’examen de passage au progymnase de notre ville: 1) Decker Antoine, Echternach; 2) Duhr Pierre, Ahn; 3) Flesch Robert, Rumelange; 4) Fox Joseph, Grundhof; 5) Geib François, Echternach; 6) Kapp Théodore, Osweiler; 7) Lahr Narcisse, Manternach; 8) Mayrisch Albert, Mersch; 9) Metzger Georges, Esch s/l’Alz.; 10) Molitor Math., Oberdonven; 11) Schwind Henri, Echternach; 12) Trausch Emile, Feulen; 13) Weirich Albert, Bivange.

Das Klassentreffen 1931, mit Dr. Mabuse

Der folgende Zeitungsartikel widmete sich einem Klassentreffen, an dem Franz Geib teilnahm. Zu seinen Klassenkamaraden gehörte nicht nur der Schriftsteller Norbert Jacques, sondern auch ein Zeitungsredakteur, der vermutlich auch den Artikel verfasst hatte, und ganz aus dem Häuschen war, dass der berühmte, damals zwar schon umstrittene aber vor dem zweiten Weltkrieg in Luxemburg noch nicht verfemte Autor diesmal sich dazu gesellt hatte, und die ganz grosse Versöhnung mit dem Heimatlande angedeutet hatte.


Lokal=Chronik. In: Luxemburger Wort, 1931. Jg., nº 199&200 (18.07.1931), p. 5.
[Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/cxkfsh/pages/5/articles/DTL96]

Echternach, 18. Juli. Am Donnerstag trafen sich hier, einer Einladung ihres Kameraden, Hrn. Professor Charles Becker folgend, die Abiturienten des Jahrgangs 1901 des Diekircher Gymnasiums, um den 30. Gedenktag ihres Abgangs vom Gymnasium zu begehen. Es sind dies die Herren

  1. Charles Becker, Professor am Gymnasium in Echternach;
  2. Anton Decker, Ingenieur in Echternach;
  3. Joses Engler, Zahnarzt in Luxemburg;
  4. Mathias Erpelding, Beamter der Brauerei in Diekirch;
  5. Jos. Fisch, Pfarrer in Oberkerschen;
  6. Franz Geib, Ingenieur in Luxemburg;
  7. Norbert Jacques, Schriftsteller in Adelinenhof (Lindau) am Bodensee;
  8. Narcisse Lahr, Ingenieur in Luxemburg;
  9. Emil Leweck, Zollkontrolleur in Luxemburg,
  10. Nik. Mathieu, Abgeordneter, Derenbach
  11. P. Robert, Chef-Redakteur Luxemburg;
  12. Theod. Thienes, Pfarrer in Waldbredimus;
  13. J.P. Thill, Professor in Luxemburg
  14. und Camille Wagner, Pfarrer in Keispelt.

Gestorben war schon vor der Feier des 25jährigen Jubiläums

  1. Hr. Felix Haentges, Baukondukteur in Diekirch.

Nach 1926 lichteten sich die Reihen durch den Tod der Herren

  1. Mathias Esch, Professor in Luxemburg
  2. und Adolf Gantenbein, Notar in Esch, an dessen Begräbnis vor einigen Wochen alle Klassenkameraden teilnahmen.

Die diesjährige Zusammenkunft erhielt einen besonders kameradschaftlichen Charakter durch die Anwesenheit Norbert Jacques, der vor fünf Jahren leider verhindert war, diesmal aber unbedingt dabei sein wollte. Wer möchte ein solches intimes Diner beschreiben, bei dem nur frühere Klassenkameraden zusammensitzen, die seither dreißig Jahre lang, jeder an seiner bestimmten Stelle, ihren Platz un Leben ausgefüllt haben? Emile Leweck (als Jüngster und Schönster) hielt eine kleine Ansprache, um Becker zu danken sind ihm zu seiner hohen Auszeichnung in der Legion d’Honneur zu beglückwünschen, die Kameraden, besonders Norbert Jacques zu begrüßen, der Verstorbenen zu gedenken usw.
Es wurde beschlossen, von nun an jedes Jahr eine solche Zusammenkunft zu organisieren. Norbert Jacques sagte, mit welch großer Freude er diesmal der Einladung Folge geleistet habe, denn er fühle sich mehr denn je Luxemburger und all die Mißverständnisse, die ihn bisher dieser oder jenen entfremdet hätten, sollen beiderseits vergessen sein. — Es fehlte natürlich nicht am Rande Gesang mit heitern Knittelversen, und es wurden ulkige Erlebnisse aus der Gymnasialzeit wieder aufgefrischt.

  • Am Spätnachmittag fuhr die Gesellschaft dann nach Diekirch, wo am Grabe des Kameraden Felix Haentges Blumen niedergelegt wurden. Ein besonderes Vergnügen war es für die Teilnehmer, dann ihren früheren Lateinprofessor, den jetzigen Direktor des Gymnasiums, Hrn. Denis Pletschette, zu treffen, der seinerseits seine Freude über dieses Zusammentreffen nicht verbergen konnte.
  • In Diekirch mußte sich die Gesellschaft leider auflösen. Ein Teil fuhr jedoch wieder nach Echternach zurück, wo der Tag in aller Gemütlichkeit beschlossen wurde. Solche Tage tun wohl!

— Ein Teilnehmer.


Eine abgespeckte Version auf französisch, ohne Erwähung des Schriftstellers findet sich in
DANS LE PAYS. In: L’indépendance luxembourgeoise, 61. Jg., nº 201 (20.07.1931), p. 3.
[Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/q8f8sb/pages/3/articles/DTL48]

Nachrufe

Nachruf vom 24. März 1939, wahrscheinlich im Luxemburger Wort

(Erhalten 2009 von Juliette Geib, Franzens Enkelin.)

Sterbefall: Gestern abend verschied unerwartet der am Sternenplatz wohnende Ingenieur Franz Geib. Der Verewigte der ein Alter von 57 Jahren erreicht hat und aus Echternach gebürtig war, erfreute sich wegen seines liebenswürdigen humorvollen Wesens großer Beliebtheit. Obwohl er seit Jahrzehnten seine Vaterstadt verlassen hatte, sprach er noch immer unverfälscht den Echternacher Dialekt, was seinen geistreichen und humorvollen Bemerkungen ein besonderes Gepräge verlieh. Das plötzliche Scheiden dieses herzensguten Menschen wird bei allen Freunden und Bekannten innige Anteilnahme auslösen.

Todesanzeige der Familie

Avis Mort. 4 Page 9. In: Luxemburger Wort, 1939. Jg., nº 82 (23.03.1939), p. 9.
[Digitised by the National Library of Luxembourg,https://persist.lu/ark:70795/19hz81/pages/9/articles/DTL641]

Avis mortuaire.
Madame François GEIB née Joséphine SCHOLTES;
Monsieur François-Joseph GEIB;
les familles GEIB, SCHOLTES, ALBRECHT, WEBER, ORIGER, MATTES, RODENBOUR et KEY ont l’honneur de faire part de la perte irréparable qu’ils viennent d’éprouver en la personne de Monsieur
François GEIB
Ingénieur
leur bien-aimé et regretté époux, père, frère, beau-frère, neveu, oncle, grand-oncle et cousin, subitement décédé à Luxembourg, le 23 mars, à 3.30 heures, à l’âge de 57 ans, muni des Secours de notre Mère la sainte Eglise.
L’enterrement aura lieu le samedi 25 mars. à 3.30 heures de l’après-midi.
Le convoi funèbre partira de la maison mortuaire, 6, rue des Lilas, pour se rendre au cimetière de Notre-Dame
Le service funèbre avec laudes sera célébré en l’église Cathédrale, le lundi 27 mars, à 10 heures du matin.
7615
Luxembourg, Delmas, Essen, Francfort, Namur, Esch, Neuilly-S., Esch, Echternach, Feulen, Nothum, le 23 mars 1939.
On est prié de considérer le présent avis comme tenant lieu de faire-part et de ne pas faire de visites de condoléances.

Todesanzeige des AV d’Letzeburger

Avis Mort. 5 Page 15. In: Luxemburger Wort, 1939. Jg., nº 83 (24.03.1939), p. 11.
[Digitised by the National Library of Luxembourg,https://persist.lu/ark:70795/0sk8q1/pages/15/articles/DTL782]

Avis mortuaire.
L’Amicale des Anciens d’Aix et l’A.V. d’Letzeburger ont la profonde douleur de faire part du décès de son regretté membre
Monsieur François GEIB
Ingenieur
décédé à Luxembourg le 23 mars 1939.
L’enterrement aura lieu à Luxembourg, le samedi, 25 mars, à 3.30 heures.
Le Comité.
7755

Grabrede des Charles Roger

Lokal-Chronik. In: Luxemburger Wort, 1939. Jg., nº 87 (28.03.1939), p. 6.
[Digitised by the National Library of Luxembourg,https://persist.lu/ark:70795/fz7cvg/pages/6/articles/DTL97]

— Begräbnis. Am Samstag wurde unter außergewöhnlich großer Beteiligung von Freunden und Bekannten der im Alter von 57 Jahren plötzlich verstorbene Ingenieur Franz Geib aus der Fliederstraße zu Grabe getragen. Zahlreiche Kranzspenden waren gestiftet worden, die dem Leichenwagen vorangetragen wurden. Vor demselben schritt eine starke Abordnung von Ingenieurkollegen. Auch seine Klassenkameraden der Promotion 1901 hatten nahezu alle darauf gehalten, dem toten Freunde das letzte Geleite zu geben. Auf dem Wege zum Kirchhof spielte die Stadtmusik ergreifende Trauermärsche. Vor dem offenen Grabe widmete Herr Roger, Direktor der Handwerkerschule, im Namen der Anciens d’Aix und des Ingenieurvereins dem Verstorbenen folgenden tiefempfundenen Nachruf:

Mesdames, Messieurs, Mes chers collègues,
Amicale des Anciens d’Aix et l’Association des Ingénieurs et Industriels luxembourgeois éprouvent dans la mort die François Geib une perte des plus sensibles. Sa disparution (-sic-) si prématurée, son décès soudain émeuvent doutoureusement nos coeurs.
Chargé par les Anciens d’Aix et par l’Association des Ingénieurs et Industriels, pas ses nombreux amis, de déposer sur sa tombe l’hommage de la haute estime que nous lui portions, d’y exprimer les regrets profonds que son décès nous cause, je sens tout le poids de cette tâche.
L’homme qui vient de nous être ravi, François Geib, fut en effet une nature d’élite, douée des qualités les plus fines et les plus exceptionnelles.
Originaire d’Echternach, Geib avait une intelligence claire et précise. Sa grande facilité d’assimilation, une tournure d’esprit originale et propre aux Echternachois, devaient assurer au jeune ingénieur dans les administrations des grandes industries une carrière fructueuse.
Comme membre de l’Association et de l’Amicale, il connaissait tous les ingénieurs qui avaient passé par la faculté d’Aix-la-Chapelle, s’intéressait à leur carrière, conservait avec eux des relations pleines de cordialité. Très affable, très liant, il savait provoquer aux jeunes les confidences et en profitant poux glisser un conseil, parfois une réprimande, mais avec un tact délicat qui faisait suivre l’un, agréer l’autre. Nous pouvons dire maintenant que ses yeux fermés, combien il était généreux et nul ne saura combien d’étudiants ont pu continuer leurs études à Aix grâce à son encouragement et grâce à ses discrètes interventions. Nous avons en effet tous été dans le cas d’éprouver à maintes reprises ce qu’il y avait de bonté, die dévouement dans ce coeur généreux et désintéressé, ce qu’il y avait de chaleur intérieure sous les dehors paraissant indifférents de François Geib.
Sans souci de Gloire, il a travaillé sans Relâche pour le bien de l’Association et pour la prospérité de l’Amicale des Anciens d’Aix.
Dans intimité, il n’y avait pas die conteur plus sympathique et plus charmeur. Marquons ici son trait principal, son caractère droit et sans détour, qui fut ce à tel point que malgré toutes les transplantations que lui imposait son destin, il conservait son vieux patois echternacien.
Nous, ses amis, nous savions apprécier (-sic-) ses qualités, nous l’aimions et nous 1« respections comme homme fait d’une (-sic-) seul trait, qui parait et agissait franchement. Cette simplicité et cette franchise, ce naturel sans fard, lui faisaient aimer la seule chose ici-bas qui est sans mensonge, la nature, les champs avec leurs fleurs et les bois avec leurs arbres dans lesquels chante le souffle de Dieu.
Ainsi fut-il et ainsi resta-t-il jusqu’à la veille de notre Centenaire d’Indépendance et des festivités du 12e Centenaire de St. Willibrord, où nous le rendons à sa chère terre luxembourgeoise qu’il ‘aimait tant.
Mais que veut dire mourir? Même s’il n’est plus son âme planera toujours au dessus de nous et sa mémoire restera parmi nous commue un sanctuaire.
Chers amis, en votre nom, je me tourne vers le foyer déserté où sa compagne fidèle et son bien-aimé fils, voués à leur cruelle solitude, se lamentent et versent des larmes brûlantes sut la disparition d’un mari doux et aimé. Nos respects apitoyés vont vous son épouse et son fils. Je me puis les consoler, mais qu’ils sachent que notre Association et l’Amicale des Anciens d’Aix compatissent à leur cruelle douleur. Qu’ils veuillent agréer les condoléances affligés (-sic-) de tous les amis de François Geib.
Frantz, au nom de tes condisciples et amis, je te fais le suprême adieu. Entre dans l’éternité. Ta mémoire restera toujours Adieu, cher Franz.


Fussnoten

  1. L’indépendance luxembourgeoise, 27. Jg., nº 217/218 (06.08.1898), p. 3. Wir haben die Anzeige hier aufgeführt. []
  2. Hochschularchiv, Akte 10161/67 []
  3. Mariages. In: L’indépendance luxembourgeoise, 36. Jg., nº 252 (09.09.1910), p. 3. []
  4. Handel und Industrie.. In: Escher Tageblatt, 1923. Jg., nº 73 (28.03.1923), p. 3. []
  5. Technisches Buro.. In: Luxemburger Wort, 1921. Jg., nº 97 (27.04.1921), p. 2. []

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