MAYRISCH, Emile (1862-1928)

Emil MayrischDer Artikel ist nur eine Skizze!

Emile Mayrisch ist vielleicht der einzige Luxemburger der an der RWTH studiert hat, der eine wirklich überragende, europa- ja weltweite Bedeutung gewonnen hat:

  1. Er gründete Luxemburgs bedeutendsten, heute einzigen Stahlkonzern, die ARBED
  2. Er spielte eine bedeutende Rolle in Luxemburgs Wirtschaft und Politik,
  3. Er brachte bereits vor dem zweiten Weltkrieg eine gesamteuropäische Allianz, das Kohle und Stahlkartell zusammen! Seine Fans wollen darin die Keimzelle der CECA und damit der EU sehen.
  4. Un nicht zuletzt sorgte auch seine Frau die Adlige Aline de St. Hubert für seinen Nachruf, denn Frau von Luxemburgs wichtigsten Industriekapitän übernahm Gründung und auch der Vorsitz der luxemburger Abteilung des roten Kreuzes und führte unterhielt nach seinem Tod den internationalen Austausch weiter, indem sie vorallem deutsche und Französische Schriftsteller förderte und zusammenbrachte.

Noch am 20.11.2003 lieferte Google auf Nachfrage zum Begriff “Emile Mayrisch” zwar jede Menge Biographien, allerdings von André Gide, aber nur einen Fünfzeiler über Emile, und der auch noch auf Englisch!

Inzwischen finden sich im Netz auch brauchbare Kurzbiographien, auf die an dieser Stelle verwiesen werden soll:

  • Die des Centre de Documentation sur les Migrations Humaines (Edit 17/06/2020, die ist zumindest unter dem angegebenen Link http://www.migcendo.lu/his/portrait/bio/may.html nicht mehr zu finden)
  • Das luxemburgische Wikipedia !

Ich werde an dieser Stelle keine liefern. Ein so bedeutender Mannes wie Emile Mayrisch verdient eine seriöse ausgearbeitete Biographie durch einen Profi, der sich ein paar Jahre vornehmlich nur mit ihm beschäftigt und das kann ich nicht.
Gerne liefere ich aber einen älteren Text die, 1958 in der "Uucht" veröffentlichte Kurzbiographie Emil Mayrischs von Jos Wagner. Der betagte Text ist allerdings in erster Linie eine abscheuliche Hagiographie, Zeichen für die Nachhaltigkeit der Bewunderung die Emlie Mayrisch entgegengebracht wurde.

So will uns Jos Wagner etwa Emile als Selfmademan nach dem Zuschnitt amerikanischer Großindustrieller des 19. JH verkaufen, indem er den frühen Tod von Emils Vater dazu nutzt, aus ihm ein armes Waisenkind zu machen:

"Zwar war er von Haus aus in die Eisenindustrie hineingewachsen,
aber nicht als Herrensöhnchen (beim Tode seines Vaters
i.J. 1873 war er geradezu vermögenslos) das seinen Weg
von oben in die leitenden Stellungen fand, sondern als einer der auf gewissenhafte
Arbeit angewiesen ist und Erfolge nur seiner persönlichen Fähigkeit
verdankt
. 1893 wurde er Generalsekretär und Prokurist; 1897
war er Direktor des Werkes, das er in den nachfolgenden Jahren, bis zur Gründung
der Arbed im Jahre 1911, zu einem für die damalige Zeit mustergültigen
Hüttenwerke ausbaute.
"

Emile kam demnach also nicht von oben in die Firma, sondern arbeitete sich als kleiner Prokurist hoch und verdankte alles nur seinen eigenen Fähigkeiten. Jos Wagner unterschlägt dabei aber geflissentlich, dass seinem Großonkel Norbert Metz die Firma gehörte und der dachte damals durchaus im familienpolitischen Sinne sozial. Er war keiner, der arme kleine Neffen verhungern liess, nur weil sie aus, bis heute nicht so ganz geklärten Umständen ihr Studium an der damals noch keineswegs als besonders anspruchsvoll geltenden RWTH Aachen geschmissen hätten.

Ein wirklicher Aufsteiger aus kleinen Verhältnissen wäre da eher sein Zeitgenosse Eugène Ruppert.

Emile Bedeutung für die Luxemburger Studenten in Aachen

Viele Söhne der Luxemburger Großindustrie kamen nach Aachen. Auch etwa
Emiles gleichnamiger Vetter, Emile Metz genannt Petit Metz! Letzterer verließ Aachen, anders als Emile sogar mit einem (guten!) Diplom. Trotzdem wird nicht Emile Metz zum wichtigen Argument für die Aufnahme eines Studiums in Aachen werden! Im Gegenteil, Petit wird noch Generationen von Studenten spöttische Hochachtung für seine Exzesse entlocken.
Es ist Mayrisch, der in Zukunft dafür sorgen wird, dass unter Luxemburgs Abiturienten die Parole lautet: "Geh nach Aachen und werd Schmelzeningenieur", denn Mayrisch hat (lt. Gilbert Trausch) Absolventen jener Schule bevorzugt, von der er selber keinen Abschluss bekam! Die RWTH bedankte sich 1927 schliesslich bei Emile Mayrisch mit einem Ehrendoktortitel.

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