DONDELINGER, Léon (1878 -1914)

Léon Dondelinger, alias Fips aus Reisdorf, war ein früher Chargierter des AVL

Portrait Léon Dondelinger
Léon Dondelinger

Leben

Er wurde am 3/03/1878 in Reisdorf geboren. Zur Stellung seines Vaters macht er bei seiner Einschreibung an der Königlich Technischen Hochschule 1899 keine Angaben.
Das Luxemburger Wort vermeldet zum 4. August 1899, unter der Überschrift “Diekirch, 1. August. Die Maturitätsprüfung am. hiesigen Gymnasium haben bestanden”, dass unter den 22. Primanern auch Leo Dondelinger aus Reisdorf ist, mit befriedigendem Erfolg.

Als Student

Er schreibt sich noch im selben Jahr 1899 in Aachen ein, ist da also bereits 21 Jahre alt. Möglicherweise macht er deshalb aus seinem Abitur “zwei Semester Vorstudien im Ausland” ? Weiter gibt er bei Studienantritt als Semesteranschrift Ludwigsallee 1 an. Das ist gleich gegenüber dem Ponttor, dort gab es eine Eckkneipe.
Er studiert unter der Matrikelnummer 1623 Maschinenbau, lässt 1902 wissen dass er das Vordiplom geschafft hat und schliesst 1904 mit dem Diplom ab, denn sein Name taucht mit dieser Eintragung in der Liste Roth (1937) auf.
In Aachen schliesst er sich einer Clique an, zu der u.a. auch François Geib und Camille Keiffer und Alphonse Wagner gehören. Letzterer verfasst 1962 einen lebhaften Bericht über seine Kamaraden und sich im Luxemburger Land.

Folgerichtig finden wir ihn schon im WS 1900/01 auf dem Foto des AVL als Chargierten, denn dort trägt er eine Schärpe.

Und in der Tat bezeichnet er sich auf der Rückseite des obigen Fotos für den 20. April 1901 als L! (xx)xxx, also als gewesener Sekretär und amtierender Kassierer.
Mit seinem langen wilhelminischen Schnurrbart ist er besonders gut zu erkennen.

Hier weitere Fotos aus der Zeit, auf denen er zu sehen ist.

Er verewigte sich auch auf Postkarten:

Berufsleben

Nach dem Studium arbeitet er bei den “de Wendel” Werken im lothringischen Hayange, das damals zum Deutschen Reich gehörte. Doch er stirbt früh! Kurz vor Kriegsausbruch berichtet am 10. Juli 1914 die Obermoselzeitung:

Reisdorf. 9. Juli. Sterbefall.
An einer heimtückischen Krankheit verschied heute Morgen der Ingenieur Leo Dondelinger von hier im Alter von 36 Jahre. Er war mit 25 Jahren als Ingénieur in die Hüttenwerke de Wendel in Hayingen eingetreten und hatte sich dort zu einem geachteten Beamten emporgeschwungen.

An seinem Grab versammelt sich auch der Verein, denn er gilt nun als Gründungsmitglied, was er aber nicht sein kann, da er sich erst 1899 einschrieb. Am 14. Juli 1914 schreibt die Obermoselzeitung:

Reisdorf. 12. Juli. Begräbnis. Gestern Vormittag fand hier das Begräbnis des verstorbenen Herrn L. Dondelinger, dipl. Ingenieurs in Hayingen, unter überaus großer Beteiligung von Leidtragenden statt. Am offenen Grabe widmete Herr Lefort, Direktor der Prinz Heinrich-Bahnen in Luxemburg, dem Dahingeschiedenen einen Nachruf. Hierauf gedachte Herr Robert Welter, Ingenieurstudent, ein Sohn des Deputierten Herrn Welter, im Namen der Studentenschaft d’Letzeburger in Aachen des Verstorbenen als Gründungsmitglied

(Großherzogtum. Geeignete Zuschriften sind stets willkommen. In: Obermosel-Zeitung, 35. Jg., nº 56 (14.07.1914), p. 2.
[Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/g4xgsn/pages/2/articles/DTL48])